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Chronik des populären Musiktheaters auf deutschsprachigen Bühnen 1945-1990

Wolfgang Jansen


Die Chronik der Werke des populären Musiktheaters auf deutschsprachigen Bühnen von 1945 bis 1990 (PDF) stellt den ersten Teil einer möglichst umfassenden Dokumentation dar, die in weiteren Teilabschnitten zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden soll. Folgende Grundsätze liegen der Auflistung zugrunde: Aufgenommen wurden die Ur- und Erstaufführungen aller Werke, die sich dem Bereich des populären Musiktheaters zurechnen lassen, unabhängig von den jeweiligen Gattungsbezeichnungen. Genannt werden die Titel der Werke, die Namen der Komponisten und Autoren, das Datum der Premiere, die Spielstätte und der Name der Stadt. Darüber hinaus enthält die Tabelle eine Angabe, ob es sich um eine Ur- oder Erstaufführung handelt. Bei einer Erstaufführung ist zudem vermerkt, wann und wo die Uraufführung stattfand.

Berücksichtigt wurde das deutschsprachige Theater der Bundesrepublik Deutschland, Österreichs und der Schweiz von 1945 (Kriegsende) bis zum 3. Oktober 1990 (Tag der deutschen Einheit). Angaben zur SBZ bzw. DDR können aufgrund der noch ausstehenden Forschungen nicht aufgenommen werden. Auch müssen für die DDR besondere Parameter aufgestellt werden, da etwa den Aufführungen von US-Musicals eine größere Bedeutung zukam als im Westen. Nicht aufgenommen wurden darüber hinaus alle Amateur-, Kinder-, Jugend-, Weihnachts- oder Schulmusicals. Nicht genannt werden weiterhin Bearbeitungen früherer Stücke, die dann unter teilweise verändertem Titel und/oder Gattungsbezeichnungen erneut auf die Bühne kamen. Dies gilt beispielsweise für vereinzelte Werke von Robert Stolz, oder für Lotar Olias' HEIMWEH NACH ST. PAULI. In die Chronik aufgenommen wurde nur die Uraufführung von 1954. Die Musicalfassung acht Jahre später bleibt ungenannt (obwohl sie erfolgreicher war).

Alle Werke werden nur einmal genannt: mit der Ur- oder Erstaufführung irgendwo im deutschsprachigen Theater. Es wurde darauf verzichtet, die jeweiligen nationalen Erstaufführungen mit aufzunehmen. CATS etwa wird nur mit der Wiener Premiere von 1983 genannt; die Nennung der deutschen Erstaufführung von 1986 unterbleibt (auch wenn diese für den Boom des Musicals in den 1990er Jahren entscheidender war). Ebenso bleiben deutschsprachige Erstaufführungen ungenannt, wenn es zuvor eine englische Fassung zu sehen gab. Beispielsweise gastierte die WEST SIDE STORY 1961 zunächst als englische Tourneefassung in München, bevor das Stück Jahre später seine deutschsprachige Erstaufführung erlebte. Neuübersetzungen werden ebenfalls nicht berücksichtig. Die Chronik orientiert sich insofern nicht am Erfolg der einzelnen Produktionen, ihrer Bedeutung, Prominenz oder Größe der Spielstätten. Jede Selektion unterbleibt. Naturgemäß lässt sich die Grenze zur Oper oder dem Schauspiel nur schwer ziehen. Eine Definition, die sich um verbindliche Kriterien der Abgrenzung bemühen würde, widerspräche zudem der alltäglichen Theaterpraxis. Insofern wurde im Zweifel eher für die Aufnahme eines Titels in der Tabelle entschieden als dagegen. Beispielsweise lassen sich die Inszenierungen von Robert Wilson kaum dem Musical zurechnen. Dennoch finden sich in der Chronik jene Stücke, bei denen er mit Pop-Komponisten zusammenarbeitete (David Bryne, Tom Waits). Ebenso sind Werke wie Kurt Weills STREET SCENE und George Gershwins PORGY AND BESS zweifellos Opern. Dennoch finden sie in der Chronik Erwähnung, weil sie die Rezeption der amerikanischen Musikkultur nach 1945 dokumentieren und die Komponisten mit dem populären Musiktheater aufs Engste verbunden sind.

Bei englischsprachigen Werken wird zunächst der Originaltitel genannt, worauf in Klammern der deutsche Titel folgt, wenn bei der Aufführung ein zweiter Titel verwendet wurde. Beispielsweise kam DAMN YANKEES unter dem deutschen Titel DER TAG, AN DEM ROT-WEISS-OBERHAUSEN DEUTSCHER MEISTER WIRD heraus. Nur die Angabe des Originaltitels ermöglicht in diesem Fall das Auffinden des amerikanischen Musicals. Bei allen anderen ausländischen Stücken wird erst der deutsche Titel aufgeführt, danach in Klammern der Originaltitel.

Ausdrücklich hervorgehoben werden muss die weiterhin bestehende Unvollständigkeit der Chronik. So liegt eine ganze Reihe von Hinweisen zu weiteren Werken vor, die noch nicht abschließend recherchiert werden konnten. Insbesondere die Zahl der Uraufführungen an kleineren und mittleren Bühnen in den 1960er und 1970er Jahren dürfte weit größer sein als angegeben. Dennoch hat die Chronik einen Umfang erreicht, der eine Publizierung hinreichend rechtfertigt. Der Autor ist jedoch für jeden weiteren Hinweis dankbar.

 

Die Chronik wurde in gedruckter Form publiziert in: Nils Grosch, Elmar Juchem (Hrsg.): Die Rezeption des Broadwaymusicals in Deutschland. Veröffentlichungen der Kurt-Weill-Gesellschaft Dessau, Band 8. Münster: Waxmann 2012.

 


Verwendete Abkürzungen

UA

Uraufführung (d.i. die erste, offizielle Premiere)

EA

Erstaufführung (d.i. die erste Aufführung eines Werks in einer festgelegten Region, das bereits anderswo gespielt wird)

DEA

Deutsche Erstaufführung (d.i. die erste Aufführung eines Werks in Deutschland, das anderswo im Ausland seine UA hatte bzw. bereits gespielt wird)

Dsp. EA

Deutschsprachige Erstaufführung (d.i. die erste Aufführung eines fremdsprachigen Werks in deutscher Sprache)

ÖEA

Österreichische Erstaufführung (d.i. die erste Aufführung eines Werks in Österreich, das anderswo im Ausland seine UA hatte bzw. bereits gespielt wird)

SEA

Schweizer Erstaufführung (d.i. die erste Aufführung eines Werks in der Schweiz, das anderswo im Ausland seine UA hatte bzw. bereits gespielt wird)

i.Engl.

in Englisch (d.h. zur Aufführung kam das Werk in englischer Sprache)

 


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