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Forschung und Publikationen

 

Buch-Publikation: Mythos Central-Theater. Eine Dresdner Kulturgeschichte

Neuerscheinung von Andreas Schwarze (Autor) und Wingolf R. Lachmann (Herausgeber)

Einst erhob sich in der Dresdner Waisenhausstraße die prachtvolle Fassade eines Palastes der Musen. Dahinter verbarg sich das zweitgrößte Theater der Stadt. Internationale Stars des Varietés, des Theaters, des Tanzes und der Musik begeisterten auf seiner Bühne hunderttausende Menschen. Es war ein magischer Ort voller Esprit, Weltoffenheit, Freude und Lebenslust, Schauplatz rauschender Feste, beispielloser Erfolge und ergreifender Schicksale, kultureller und gesellschaftlicher Brennpunkt, Insel des Glücks und der Hoffnung: das legendäre Central-Theater. Der reich bebilderte Band ist das Ergebnis von sieben Jahren intensiver Recherche in Archiven und der Erschließung bislang unbekannter Dokumente, Fotos und Zeitzeugenberichte. Mit der notwendigen Akribie eines Sachbuches, geschrieben in einem anregenden, humorvollen Erzählstil, schließt diese Edition eine bis heute vorhandene Lücke in der Kulturgeschichtsschreibung der Dresdener Stadtgesellschaft und des europäischen Theaters.

www.theaterarchiv-dresden.de/central_theater.html

 

 

 

 


Popular Music Theatre under Socialism

Operettas and Musicals in the Eastern European States 1945 to 1990  

 

Tagungsband, herausgegeben von Wolfgang Jansen

Theatre scholars and musicologists from Russia, Poland, Hungary, Romania, the Czech Republic, Austria and Germany came together in spring 2017 at the Center for Popular Culture and Music for a symposium, where they discussed for the first time the topic “Popular Music Theatre under Socialism: Operettas and Musicals in the Eastern European States 1945 to 1990”. This involved general questions such as: Did the uniform (prescribed) worldview lead to identical plays, or are there – in spite of a transnational ideology – national specific differences? And what did these differences possibly look like? The authors of this volume describe the phases of development, the national productions went through, and what influence the import of plays from abroad had on it, whether from the “fraternal socialist countries” or the “capitalistic West”. They examine the government guidelines for authors and composers over the decades. Who were the most important authors and composers? Was there any “socialist operetta”, any “socialist musical”? And what political, social and ideological topics were negotiated on stage?

The volume demonstrates the importance of a topic that has so far received little attention in research on European theatre and music history.

 

                    

 

Willi Kollo

Autor und Komponist für Operette, Revue, Kabarett, Film und Fernsehen
1904–1988
 

Buch von Wolfgang Jansen

 

Der Aufschwung des Theaters in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts schuf einen neuen Arbeitsmarkt, dessen wirtschaftliche Dynamik selbst die Vertreter des Liberalismus überraschte, die ihn mit ihrer Politik erst ermöglicht hatten. Innerhalb weniger Jahrzehnte entstand eine Infrastruktur, die dem Theaterleben eine bis dahin unvorstellbare gesellschaftliche Breite verlieh. Vor dem Hintergrund der Industrialisierung, der Landflucht und dem rapiden Anwachsen der Städte wirkten die neuen Aufführungsangebote wie die Demokratisierung eines bislang nur den gehobenen sozialen Gruppierungen zugänglichen kulturellen Vergnügens. Neue Publikumsschichten wurden angesprochen, völlig neue Künstlerprofile entstanden, ungeahnte Verdienstmöglichkeiten für risikofreudige Unternehmer öffneten sich, und die Verwertungsketten künstlerischer Produkte, in die nach der Erfindung des Films und der Schallplatte in den 1890er Jahren auch die neuen medialen Techniken eingebunden wurden, erweiterten sich. Auf diesem Arbeitsmarkt hatte Willi Kollo, der im Laufe seines Lebens als Autor und Komponist für die Operette und Revue, für das Kabarett, den Film und das frühe Fernsehen tätig wurde, nach dem Ersten Weltkrieg seinen Platz.

Mit dieser Vielfalt ist seine Biografie geradezu ideal als eine Art Wegweiser durch die populären Medien des 20. Jahrhunderts.



Pressestimmen

Der Theaterwissenschaftler Wolfgang Jansen fällt in seiner detailreichen Biografie kein Urteil über Willi Kollos wankelmütigen Charakter und er verurteilt ihn auch nicht wegen seines Mitläufertums nach 1933. Jansen stellt die Lebensgeschichte sachlich dar, begleitet den Allrounder beobachtend durch die bewegten Zeitläufte, umreißt mit beeindruckender Fachkenntnis den kulturgeschichtlichen Kontext, streut biografische Exkurse zu wichtigen Kollegen Kollos ein und bietet am Ende eines jeden Kapitels Dokumentensammlungen an, zur vertiefenden Lektüre.
Frederik Hanssen, im: Tagesspiegel, 03.05.2020.

Das Buch erzählt die Lebensgeschichte von Willi Kollo wohl ausführlicher, als es eine „normale“ Biographie täte – der Autor ist Theaterwissenschaftler, er analysiert auch ausführlich jedes Werk von Vater und Sohn Kollo, was für den Interessenten einen faszinierend-detaillierten Bericht über die Berliner Theaterszene liefert, und das über Jahrzehnte hinweg mit allen Veränderungen (und vielen der großen Namen, die damals die künstlerische Welt bevölkerten).
Renate Wagner, in: Online Merker, 18.04.2020.

Jansen hat Kollos Lebensgeschichte detailliert recherchiert, kleine Porträts informieren über Personen, mit denen er eng zusammengearbeitet hat. Auch die politischen Hintergründe der vier Phasen (Weimarer Republik, NS-Zeit, Nachkriegszeit, Bundesrepublik) werden konkret vermittelt.
Hans Helmut Prinzler, 16. Juli 2020.

 

 

Von „re-creation“ bis „glorification“

Zur musikalischen Inszenierung des historischen Broadway-Sounds in amerikanischen Musicals des späten 20. Jahrhunderts                 

Buch von Agnieszka Zagozdzon

 

Längst gilt der New Yorker Broadway schon nahezu als Inbegriff für die amerikanische Musicalkultur – doch wie klingt er eigentlich, dieser Broadway‐Sound? Und wie hat er sich im Lauf der Zeit entwickelt? Dieser Band untersucht den historischen Broadway‐Sound anhand typischer Orchestrierungen verschiedener Broadway‐Musicals des 20. Jahrhunderts. Dabei spielt neben musikalischen Einflüssen, insbesondere aus dem Jazz, auch der technische Fortschritt – etwa die zunehmende Nutzung von Mikrofonen – eine bedeutende Rolle. Auch das Prestige und die damit einhergehende Macht einzelner Persönlichkeiten, wie beispielsweise des Orchestrators Robert Russell Bennett, werden in die Analyse miteinbezogen. Durch einen Vergleich mit Neuauflagen und Compilations von Musicals aus den 1930er- und 1940er-Jahren wird aufgezeigt, inwieweit deren orchestraler Sound re-kreiert, imitiert oder auch glorifiziert wurde und welche Rolle die wechselvolle Rezeptionsgeschichte des Jazz dabei spielt.

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Pressestimmen

Zagozdzons präzise musiktheoretische und klangdramaturgische Analyse der orchestrierten Partituren bzw. der Piano-Conductor-Scores basiert auf reicher Sekundärliteratur. Es hat ein bisschen etwas von Cold-Case-Atmosphäre, mitzuverfolgen, wie die Autorin die Motive der Orchestratoren freilegt, warum diese auf welche Art und Weise dem Classical-Sound kreiert haben, und was für Hintergründe sie im Zuge ihrer Untersuchung aufdeckt. [...] Ein musikhistorischer Thriller.
Martin Bruny, in: musicals (August/September 2019), S. 87.
 

 

 

Musical Backstages

Die Rahmenbedingungen und Produktionsprozesse des deutschsprachigen Musicals

Neue Publikation von Jonas Menze in der Reihe "Populäre Kultur und Musik"

Entstanden am New Yorker Broadway stellt das Musical längst auch im deutschsprachigen Raum einen festen Bestandteil der Theaterlandschaft und urbaner Unterhaltungskultur dar. Dabei trifft die Gattung hierzulande auf gänzlich andere Voraussetzungen als in der überwiegend privatwirtschaftlich organisierten Theaterszene am Broadway – und auch die Traditionen des Unterhaltungstheaters divergieren. Ausgehend von einer Auswertung der Spielpläne, anhand von Werkbetrachtungen sowie auf der Grundlage von Interviews mit führenden Vertreterinnen und Vertretern der Musical-Szene werden die konstituierenden Rahmenbedingungen von Musical-Uraufführungen im deutschsprachigen Raum analysiert. Abhängigkeiten zwischen den Produktionsbedingungen, den Produktionsprozessen und der ästhetischen wie dramaturgischen Ausgestaltung der Werke stehen dabei im Mittelpunkt.

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Autoreninfo
Dr. Jonas Menze promovierte im Fachbereich Kunst-, Musik- und Tanzwissenschaft der Universität Salzburg zu den konstituierenden Rahmenbedingungen des Musicals im deutschsprachigen Raum. Seit 2016 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Begabungsforschung in der Musik (IBFM) an der Universität Paderborn.

Pressestimmen
Menze hat mit seinem Buch eines der wichtigsten Grundlagen schaffenden Bücher zur Geschichte des deutschsprachigen Musicals veröffentlicht. Ein Buch, in dem sich schon die Beschreibung der Ausgangslage so spannend liest wie ein Thriller. Zumindest für Musicalnerds. Leseempfehlung. Martin Bruny, in: musicals 12/2018, S. 91.

Bezug
über de stationären und online-Buchhandel
 

 

Repertoire des Gärtnerplatztheaters in München 1865-2015

online als PDF verfügbar

 

Das Repertoire des Gärtnerplatztheaters in München ist erschlossen. Dr. Thomas Siedhoff hat unter Verwendung der von Elke Schöninger zusammengestellten Datein ein entsprechendes Verzeichnis erstellt.

Das Deutsche Musicalarchiv dankt den Autoren und dem Gärtnerplatztheater in München, dass es hier diese Übersicht präsentieren darf.

PDF hier

 


Im weißen Rößl

Buchvorankündigung zur Tagung in Sankt Wolfgang, Österreich

 

„Bereits der Veranstaltungsort des Symposions über das Singspiel in drei Akten von Ralph Benatzky – das namensgebende Hotel Weisses Rössl in St. Wolfgang am Wolfgangsee – eröffnete einen eigenwillig intuitiven Zugang zur Thematik und (Selbst-)Referenzialität des Stückes sowie seiner Kontexte. Doch es war sicher nicht der Ort allein, welcher die erfrischend offene und produktive Diskussionskultur begünstigte, die zur Qualität der Konferenz maßgeblich beitrug.

Die gezielte Interdisziplinarität, die neue und originelle Perspektiven eröffnete, sowie die geringe Kanonisierung der Forschung zu der Operette, die eine in seltenem Maße unvoreingenommene Betrachtung jener Perspektiven erst zuließ, sind nur zwei mögliche weitere Faktoren dieser Qualität.“ So die Besprechung von Jan-Felix Wall, der dass die in der Forschung übliche Praxis „Werke der sogenannten Unterhaltungskultur auf oberflächlich populäre Aspekte zu reduzieren, ohne in die Tiefe zu blicken“ bei dieser Veranstaltung „konsequent und erfolgreich durchbrochen wurde“ (Österreichische Musikzeitschrift 04/2015, S. 102).
 

Der Symposiumsband erscheint Anfang 2016 als Band 17 der Schriftenreihe „Musik und populäre Kultur“ bei Waxmann.
 

 

Neuerscheinung


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Nils Grosch, Wolfgang Jansen (Hrsg.):
Zwischen den Stühlen. Remigration und unterhaltendes Musiktheater in den 1950er Jahren.
Münster: Waxmann 2012. Populäre Kultur und Musik, Band 5, 192 Seiten, broschiert, 29,90€.

Weitere Informationen und Bestellung



 

Tagung:

ZWISCHEN DEN STÜHLEN
REMIGRANTEN IM UNTERHALTENDEN MUSIKTHEATER DER FÜNFZIGER JAHRE



Ein Symposium des Deutschen Musicalarchivs
und der Universität der Künste Berlin/Studiengang Musical/show
28. und 29. Mai 2010

Universität der Künste (Alte Bibliothek), Hardenbergstraße 33, 10623 Berlin.


Nach 1945 kamen zahlreiche Komponisten, Autoren, Darsteller, Verleger, Produzenten, Regisseure und Sänger, die aufgrund ihrer jüdischen Herkunft oder oppositioneller Haltungen nach 1933 ins Ausland geflohen waren, wieder in den deutschen Sprachraum zurück. Sie suchten nach den Entbehrungen des Exils an ihre früheren Erfolge anzuknüpfen, fanden jedoch eine grundlegend veränderte Situation vor. Sie gerieten zwischen die Stühle.

Die Erinnerung an sie und ihre Werke war teilweise abgerissen, in den Spielstätten gab es jene Künstler und Intendanten, die aus Opportunismus oder Überzeugung im Lande geblieben waren und weitaus besser beruflich vernetzt waren als die Remigranten, darüber hinaus hatten sich die Aufführungsbedingungen gegenüber der Weimarer Zeit aufgrund der Verstaatlichungen und Bombenschäden entscheidend verschlechtert. Sie trafen zudem auf einen weiterhin bestehenden Antisemitismus, der nicht mehr so grell war wie vor 1945, doch ausreichend, um Abwehrhaltungen zu erzeugen. Dabei waren es gerade die aus den USA zurückkehrenden Emigranten gewesen, die am Broadway die Geburt der neuen, zukunftsträchtigen Form des unterhaltenden Musiktheaters erlebt hatten. Während somit auf der einen Seite an vielen Bühnen die alten Operetten, die in der NS-Zeit verboten wurden, wieder zur Aufführung kamen, gaben vielfach gerade die Remigranten die Impulse für eine Erneuerung.

Dieser Prozess durchzieht die ganzen fünfziger Jahre und prägt die Epoche. Sie ist insofern eine Phase des Übergangs zwischen der jüngsten NS-Operette, der Wiederentdeckung der ehemals verbotenen Werke und dem Aufbruch in die Moderne (dem Musical). Zu den Personen, die große Bedeutung in diesen Jahren besaßen, gehörten etwa die Remigranten Erik Charell, Marcel Prawy, Robert Stolz, Emmerich Kálmán, Friedrich Hollaender, Ralph Benatzky und Robert Gilbert und die "Gebliebenen" Fred Raymond, Nico Dostal, Günter Schwenn, Ludwig Schmidseder, Franz Grothe, Will Meisel, Lotar Olias, Hermann Hermecke, Heinz Hentschke und Friedrich Schröder. Bislang hat sich die Operettenforschung bzw. Theater- und Musikwissenschaft nur am Rande mit diesem Themenkomplex beschäftigt. Die Bedeutung liegt auf der Hand: Biographie wird zur Zeitgeschichte. Ein idealer Stoff also für das Deutsche Musicalarchiv.
 

 

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